Immer wieder kriegt man als Jugendlicher zu hören, wie schlecht Videospiele doch für die Gesundheit seien. Studien, die versuchen, die negativen Auswirkungen zu belegen, sind oft nicht umfangreich genug. Neben Killerspielen haben auch soziale Faktoren einen erheblichen Einfluss auf das Verhalten von Jugendlichen. Gewalt einzig und allein auf Videospiele zurückzuführen, ist wissenschaftlich nicht haltbar und schlichtweg falsch. Politiker und Experten machen es sich auf der Suche nach einer Erklärung für Amokläufe und andere gewalttätige Taten ein wenig zu leicht, indem sie den Videospielen die volle Verantwortung geben. Tatsächlich ist es aber nicht so, dass auffällig aggressives Verhalten durch Videospiele mit Gewaltinhalten gefördert wird, sondern viel mehr so, dass überdurchschnittlich aggressive Menschen eher dazu neigen, eben diese Spiele zu spielen. Häufig wird auch fälschlicherweise der temporäre Frust, der mit dem Verlieren eines Spiels einhergehen kann, mit einer allgemein gesteigerten Aggressivität verwechselt. Daher kommt unter anderem auch die Annahme, dass Videospiele Ursache für Gewalttaten seien.
Allerdings können Videospiele auch durchaus positive Effekte auf die Spieler haben. Es ist beispielsweise bewiesen, dass durch das Spielen von Videospielen die Reaktionszeit verbessert wird, da die Wahrnehmungen von Reizen und die Reaktionen auf diese durch die Spiele trainiert werden. Auch die Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsfähigkeit sowie die räumliche Vortsellungskraft können sich durch Videospiele verbessern. Wichtig zu erwähnen ist jedoch, dass die Spieldauer einen maßgeblichen Einfluss auf die genannten Faktoren hat. Studien, bei denen die Reaktionen von Kindern auf Videospiele untersucht wurden, haben gezeigt, dass die positiven Effekte nur dann eintreten, wenn weniger als eine Stunde gespielt wird. Spielen sie mehr, zeigen sich keine oder kaum positive Effekte und spielen sie über drei Stunden, können sogar negative Folgen wie weniger Zufriedenheit und Einschränkung sozialer Fähigkeiten festgestellt werden. Ob das Verhalten positiv oder negativ beeinflusst wird, hängt demnach davon ab, wie lange gespielt wird. Schließlich macht erst die Dosis das Gift. Entscheidend ist auch, welches Spiel gespielt wird. So bringen Spiele, die in einer Gemeinschaft gespielt werden, selbstverständlich deutlich mehr Vorteile mit sich als solche, bei denen man sich gegenseitig bekämpft.
Jahrgang 11